100-jähriges Bestehen als Sportplatz, 80. Geburtstag für das Stadion und wenn man den Berichten von der Neubaufront glauben darf, nur noch ein Jahr von der Abrissbirne entfernt: Dieser Tage gibt es einige Gründe, den Tivoli zu ehren. Dementsprechend wenig überraschend kommt da das Buch des Autorentrios Ralf Schröder, Kolja Linden und Thorsten Pracht.
Schlicht „Der Tivoli“ benannt, setzt es unserem Stadion laut Klappentext ein Denkmal. Ein ambitioniertes Unterfangen, dem man optisch über weite Strecken gerecht wird. Gerade die älteren der insgesamt 240 Fotos vermitteln dem Betrachter ein lebendiges Bild aus längst vergessenen Tagen, machen die bauliche Entwicklung des Tivoli zu dem, was er heute ist, nachvollziehbar.
Allerdings kommt dieser, immerhin Hauptdarsteller und Namensgeber des Buches, bei der Dokumentation der jüngeren Vergangenheit etwas zu kurz. Großaufnahmen und nichts sagende Spielszenen werden auch nicht durch die abschließenden Tribünen- und Kassenhäuschenimpressionen wettgemacht.
„Mehr Steine, weniger Beine“ wäre hier ein schönes Motto gewesen. Dass dieses Werk zudem mit einem Ausblick auf das geplante Stadion endet, ist dem altehrwürdigen Tivoli gegenüber irgendwie pietätlos. Spätestens an dieser Stelle bröckelt das Denkmal.