Das Bild lässt sich sauber in ein Dyptichon zergliedern. Der karge obere Teil wird von einem bedrohlichen Heißluftballon dominiert, der über der Szenerie schwebt. Auf der schorfigen Ballonhaut sind schwarze Letter kryptisch angeordnet, einzig das erahnbare Wort „öln“ scheint bösartig auf Feindesland zu verweisen. Ein Banner trieft schlaff baumelnd vor Hohn und Spott. Im Korb wendet sich ein unerkennbarer Pulk einem bärtigen Mann zu, der Verschwörerisches zu verkünden scheint.
Der Ballon fährt auf einen weißen Turm zu, auf dem schemenhafte Gestalten warten. Unterhalb des Turmes markiert ein Hügel die Grenze zwischen den Hälften, der uns sogleich an ein Amphitheater denken lässt. Auf den Rängen stehen Menschen dicht an dicht. Im Einzelnen nicht erkennbar, strahlt die Masse stoische Geschlossenheit und urwüchsige Kraft aus.
Im unteren Teil steht im Vordergrund ein stattlicher Mann auf einer Wiese. Sein Körper ist nach hinten gespannt, die halbnackten Beine sind an den Knien lehmverschmiert und absonderlich aus der Hüfte verdreht. Sein rechtes Bein zum Tritt in die Luft geworfen, verankern seine stabilen Stiefel seinen linken Fuß in der Erde, die linke Faust ist leicht geöffnet. Der Körper des Mannes zeichnet eine Diagonale, die das Oben mit dem Unten verbindet, die Grenze durchbricht. Der Mann stellt sich der Übermacht im Zeichen des dunklen „F“-Mals zu seinen Füßen berglöwenartig. Neben dem Ballon, unter dem er sich behände hinweg duckt, muss er eine schmutzige Kugel abwehren, die ihm von einem unsichtbaren Gegner von links entgegen geschleudert wird.
Der Augenblick der Entscheidung friert ein, wir wissen nicht, ob auch diese Herkulesaufgabe zu schaffen ist. Der Künstler indes gibt uns leise Hinweise: Der Held scheint fein zu lächeln, die bemantelten Gefährten der Ballonfahrer wenden sich ab und ausgerechnet auf dem Ballonkorb steht die Zauberformel, die erahnen lässt: Es wird gut ausgehen. Wieder und wieder.