Ein vergitterter Raum in kühlem Schwarzweiß. Die Kargheit wird durch regelmäßige eiserne Strukturen im Hintergrund aufgegriffen und unterstrichen, eine Anmutung grauer Endzeit legt sich somit auf die kammerspielartige Szene.
Über die gesamte Bildbreite verläuft eine Reihe von gesichtslosen Kopffüßlern, scherenschnittartig an einer Schnur gespannt. Der Künstler spielt in der Ausgestaltung erkennbar mit archaischen Bekleidungs- und Reinigungsmotiven gleichermaßen und scheint auf Unbelebtheit zu verweisen, indem er die einzelnen Figuren ironisch schlaff herunter hängen lässt, wie ausgewrungen. Die dunklen Kreaturen heben sich schroff vom flächigen, fast schmerzlich leeren Schneeweiß der Umgebung ab und lassen gewissermaßen als vierte Wand ein Innen und ein Außen für den Betrachter entstehen. Im durch die aufgereihte Kreatürlichkeit verdeckten geheimnisvoll unleserlichen Textband in der Mitte des Bildes unterlegt Ratlosigkeit die Szenerie.
Im Käfig, etwas nach links versetzt, steht eine leicht gebückte Gestalt. Ein Alter mit Mütze, komplett in Schwarz gekleidet, nur seine Hände und das furchige Gesicht heben sich in Grautönen ab. Er blickt geschäftig-konzentriert auf seine wie zum Tanz erhobenen Hände und scheint leise zu lächeln. Sein schwarzer Torso geht nahtlos in das Schwarz der Kopffüßler über, ein Kippbild entsteht, in dem er mal Teil, mal Erschaffer der Kreaturenreihe ist. Ein Vornüberkippen und Verschwinden in der Gesichtslosigkeit erscheint dabei dieser Inversionsfigur genau so möglich, wie das Verlängern, das Wiederbeleben der Kette.
Wir werden hier Augenzeuge eines gespannten Momentes der Reinwaschung zwischen den Antipoden Erschlaffung und Erweckung. Das Vexierspiel um die Frage, ob das Abgehängte von dem Frischgewaschenen zu trennen oder aber mit diesem zu verbinden sei, zieht uns in seinen Bann und spitzt sich mit großer Schärfe auf einen Blick in die Zukunft zu, indem wir unvermittelt wissen wollen, wie es hier wohl weiter geht.